Seinen neun Jahre jüngeren Bruder sieht Adam nur selten, doch sie wechseln immer wieder lange Briefe. Vor allem intensiviert sich der Kontakt, als Heinrich 1940 als Soldat an die Front geht.
Heinrich ist als Schüler zunächst begeistert vom Nationalsozialismus. In der evangelischen Klosterschule von Ilfeld im Harz gründet er einen NS-Schülerbund. Aber schon kurze Zeit später distanziert er sich und entwickelt sich, stark orientiert an der Position seines Bruders Werner, zum Gegner des Nationalsozialismus. Als Soldat 1941 an der Ostfront sieht er sich inmitten »einer Katastrophe der Menschheit«. (Brief an Eleonore von Trott, 23.7.1942)
1944 desertiert er schließlich unter Lebensgefahr in Frankreich und begibt sich in britische Gefangenschaft.
Nach dem Krieg wird Heinrich Forstwirt und baut ein Sägewerk im Trottenwald auf. Hier lebt er mit seiner Familie bis zu seinem Tod. Um seine Erfahrungen im Nationalsozialismus weiterzugeben, stellt er sich Schüler*innen als Zeitzeuge zur Verfügung.