„Adam von Trott war zeitlebens ein großer und zugleich gründlicher Leser. Auskunft über seine Lektüre geben die erhaltenen Reste seiner Bibliothek, seine Korres pondenz sowie verstreute Notizen in seinem Nachlass. Insgesamt lassen sich seine Lektüre und selbst seine Lieblingsbücher nur noch unvollständig ermitteln. Darauf sollte jede Liste oder jede Sammlung hinweisen! Denn auch bei der Auswertung der genannten Quellen ist Vorsicht geboten. Unter den erhaltenen Büchern aus seinem Besitz – vor allem an seinem Stempel erkennbar – findet sich eine ganze Reihe von Geschenken (einige mit Widmungen), die er nicht unbedingt alle gelesen hat (einzelne weisen sogar noch unbeschnittene Seiten auf) und die ihm auch nicht alle zugesagt haben müssen. Dies gilt ebenfalls im Hinblick auf seine brieflichen Reaktionen auf Buchgeschenke, die teilweise von höflich freundlicher Dankbarkeit motiviert waren. Wie von etlichen Zeugen bestätigt, hat sich Trott mit Vorliebe über Literatur ausgetauscht. So ist es nicht erstaunlich, dass seine Briefe dies widerspiegeln. Hier finden sich Mitteilungen über seine derzeitige Lektüre, Bücherwünsche, Bitten (z. B. an seine Mutter), ihm Bücher nachzuschicken, Erwähnungen persönlicher Begegnungen mit Schriftstellern und Schriftstellerinnen sowie – am aussagekräftigsten – Buchempfehlungen und eigene Buchgeschenke. Trott war jedoch ein viel zu spontaner Briefschreiber, als dass solche Mitteilungen in seinen Briefen regelmäßig oder gar systematisch enthalten sind.“