Astor, David (1912–2001)

David Astor ist ein britischer Journalist und Verleger der Zeitung Observer. Er befreundet sich mit Adam von Trott 1931 in Oxford und unterstützt ihn rückhaltlos in seiner politischen Arbeit während des Nationalsozialismus.​

David Astor wird am 5. März 1912 in London in eine der wohlhabendsten Familien Großbritanniens geboren. Er besucht das Eton College und beginnt 1931 ein Studium am Balliol College in Oxford. Dort lernt er gleich am ersten Tag seinen Kommilitonen Adam von Trott kennen. Es entwickelt sich eine lebenslange Freundschaft. Astor verlässt Oxford 1933 ohne einen Abschluss. Er arbeitet zunächst als Journalist für die Zeitung Yorkshire Post und wechselt dann zum Observer, dessen Herausgeber sein Vater ist.

Nach Adam von Trotts Rückkehr in das nun nationalsozialistische Deutschland im August 1933 halten die beiden engen Kontakt. Im Laufe des Jahres 1939 unterstützt David Astor seinen Freund maßgeblich bei dessen Initiative zum Friedenserhalt in Europa. Auf dem Landsitz seiner Eltern, Cliveden (bei London), verschafft er ihm Zutritt zum innersten Zirkel der britischen Politik. Hier legt Adam von Trott seine NS-Gegnerschaft offen und führt schließlich Gespräche mit Außenminister Lord Halifax und Premierminister Neville Chamberlain, leider ohne große Resonanz.

Nach Kriegsbeginn nutzen die Freunde Adam von Trotts USA-Aufenthalt Ende 1939 für einen intensiven Briefaustausch; David Astor kann Trott nicht überzeugen, im Exil zu bleiben. Als sein Fürsprecher und Kontakt in die politischen Zirkel Großbritanniens empfängt Astor wichtige Dokumente des deutschen Widerstands.

1948 übernimmt Astor die Herausgeberschaft des Observer, aus dem er eine der erfolgreichsten Zeitungen Großbritanniens macht. Sein Leben lang pflegt er den Kontakt und die Freundschaft mit der Familie von Trott und hält die Erinnerung an seinen Freund Adam von Trott wach.

David Astor stirbt am 7. März 2001 in London.

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