Wilfrid Israel ist ein deutsch-britischer Unternehmer. Er verhilft rassistisch verfolgten Jüdinnen*Juden zur Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland. Er und Adam von Trott befreunden sich während Trotts Rechtsreferendariats in Berlin.
Wilfrid Israel wird am 11. Juli 1899 in London (Großbritannien) geboren und wächst in Berlin auf.
Dort betreibt seine Familie das 1815 gegründete Kaufhaus »Nathan Israel«. 1928 übernimmt er zusammen mit seinem Bruder die kaufmännische Leitung der Firma.
Adam von Trott und der zehn Jahre ältere Wilfrid Israel begegnen sich Anfang 1935 in Berlin. Israel, der Asien bereist hat, wird prägend für Trotts Interesse an China. Die beiden stimmen in den wesentlichen politischen Positionen überein. So stellen sich beide einer Gleichsetzung von Deutschen und Nationalsozialist*innen entgegen und glauben an sozialistische Reformen sowie die Vision einer europäischen Konföderation. Wilfrid Israel ist in dieser Zeit erheblichen Schikanen und dem rassistischen Antisemitismus der Nationalsozialisten ausgesetzt. 1933 gründet und finanziert Israel mehrere Organisationen zur Unterstützung jüdischer Flüchtlinge. Nach den Pogromen vom 9. November 1938 ist er an der Organisation der sogenannten Kindertransporte nach Großbritannien beteiligt. Das Kaufhaus wird verwüstet und das Unternehmen an die Emil Köster AG abgeben, die allerdings – von den Nazis unbemerkt – einem jüdischen Geschäftsmann im Exil gehört. Israel emigriert nach London und setzt sich bei der britischen Regierung für jüdische Flüchtlinge ein.
Am 1. Juni 1943, auf dem Rückflug von einer Rettungsaktion für jüdische Flüchtlinge nach Palästina, wird er von der deutschen Luftwaffe abgeschossen. Ob Adam von Trott von seinem Tod erfährt, ist nicht bekannt.