Alfred Leslie Rowse ist ein britischer Historiker und Autor. Adam von Trott und er teilen ein Interesse an Literatur, Philosophie und Politik.
Alfred Leslie Rowse wird am 4. Dezember 1903 in Cornwall (Großbritannien) geboren und wächst dort in einer Arbeiterfamilie auf. Ein Stipendium ermöglicht ihm den Schulbesuch und ein anschließendes Geschichtsstudium am Christ Church College in Oxford. Nach seinem Abschluss arbeitet er dort seit 1927 als Dozent.
Bei seinem ersten Studienaufenthalt in Oxford ist Adam von Trott zu Gast bei Rowse, der sich offen zu Trott hingezogen fühlt. Die beiden entwickeln eine Freundschaft, basierend auf einem intensiven Austausch über Literatur, Philosophie und Politik. Auch besucht Rowse Trott während seiner Studienzeit in Berlin. Das politische Interesse am Sozialismus verbindet die beiden; die Gespräche mit Rowse prägen den 20-jährigen Trott.
Wie Adam von Trott 1933 befürchtet, führt die zunehmende politische Spannung in Europa bald zu einer Entfremdung zwischen Trott und vielen seiner britischen Freund*innen. An Trotts oppositioneller Haltung zum NS-Regime wird gezweifelt; ihn verletzt das Misstrauen und die pauschale antideutsche Stimmung. Auch Rowse zieht sich bereits ab 1935 zurück und geht Trott bei seinem letztem Besuch in England im Juni 1939 regelrecht aus dem Weg.
Rowse kandidiert in den 1930er Jahren erfolglos für die Labour Party und verurteilt zeitlebens die Appeasement-Politik gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland.
Er wird als Historiker, Dichter und Autor bekannt und veröffentlicht fast einhundert Bücher. Nach einer jahrzehntelangen Lehrtätigkeit in Großbritannien und den USA zieht er 1973 nach Cornwall, wo er am 3. Oktober 1997 stirbt.