Hans Siebert ist Kommunist und Pädagoge. Als er 1933 aufgrund seiner politischen Tätigkeit inhaftiert wird, setzt sich Adam von Trott für ihn ein und verhilft ihm schließlich zur Emigration.
Hans Siebert wird am 20. Juli 1910 in Niedervellmar bei Kassel geboren. Seine Ausbildung absolviert er an der Pädagogischen Akademie in Kassel und arbeitet danach als Volksschullehrer. 1931 tritt er in die KPD ein. Im Februar 1933, mit Beginn der NS-Diktatur, wird er aus politischen Gründen aus dem Schuldienst entlassen und wegen illegaler politischer Betätigung zu zwei Jahren Haft verurteilt. Er sitzt im Zuchthaus Kassel-Wehlheiden ein. Adam von Trott soll als Rechtsreferendar ein Gutachten über ihn anfertigen. Er versorgt den Häftling mit Lebensmitteln und im NS-Staat verbotener Literatur, die sie miteinander diskutieren. Trott schreibt außerdem eine riskante positive Beurteilung, um Siebert zu helfen. 1935 wird Hans Siebert aufgrund eines weiteren Einsatzes Adam von Trotts aus dem KZ Lichtenburg bei Torgau entlassen. Siebert bleibt aber unter intensiver Beobachtung durch die Gestapo.
Auch in den nächsten Monaten unterstützt Adam von Trott Siebert, der zeitweise bei ihm wohnt. Schließlich geht er im September 1936 mit seiner Freundin Li Monnart nach Großbritannien. Dort werden sie von Trotts Freund*innen und deren Familien aufgenommen. Siebert engagiert sich hier in verschiedenen Exilorganisationen weiterhin politisch. Bei Kriegsausbruch wird er kurzzeitig interniert.
Nach Kriegsende geht Siebert in die Sowjetische Besatzungszone. Er prägt die sozialistische Pädagogik der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) im Ministerium für Volksbildung. Von 1960 bis 1970 ist er Professor für Pädagogik an der TH Dresden. Er stirbt am 7. April 1979 in Dresden.