Helmut Conrad ist Jurist und Mitglied der SPD. Mit Adam von Trott verbindet ihn das Interesse am Sozialismus.
Helmut Conrad wird am 10. April 1910 als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren und wächst in Waldersee bei Dessau auf. Als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes studiert er Jura in Halle und ist Mitglied der SPD sowie der Sozialistischen Studentenschaft. Ein Diskussionsbeitrag Adam von Trotts auf einer Tagung der Berliner Sozialistischen Studentenschaft macht Helmut Conrad 1932 auf ihn aufmerksam. Die beiden entwickeln eine Freundschaft mit einem regen Austausch über Philosophie und Politik.
Nach dem Verbot der SPD am 22. Juni 1933 flieht Helmut Conrad vor der nationalsozialistischen Verfolgung zunächst nach Südfrankreich. Versuche Trotts, ihm ein Stipendium in England zu verschaffen, bleiben erfolglos. Conrad kehrt bereits im Herbst 1933 nach Deutschland zurück. Aufgrund seiner politischen Gegnerschaft wird er aus der Studienstiftung ausgeschlossen, sodass er sein Jurastudium im nationalsozialistischen Deutschland nicht beenden kann. Trott unterstützt den in seinen Heimatort zurückgekehrten Conrad finanziell. 1939 wird Conrad zur Wehrmacht eingezogen. Die beiden tauschen sich noch bis ins Jahr 1944 über ihre politische und persönliche Situation aus.
Helmut Conrad bleibt sein Leben lang mit Clarita von Trott und ihren Töchtern freundschaftlich verbunden.