Hans Gaidies ist ein Berliner Student, Arbeiter und Sozialist. Er führt Adam von Trott in Berlin 1929 in sozialistische Organisationen und Diskussionsgruppen ein.
Adam von Trott lernt den etwa 30 Jahre alten Hans Gaidies auf einer Tagung in Liverpool (Großbritannien) im Januar 1929 kennen. Gaidies kommt aus einer Arbeiterfamilie. Er ist Bauarbeiter und finanziert sich dadurch sein Studium. Als Sozialist ist er in mehreren sozialistischen Organisationen und bei der SPD aktiv.
Während Adam von Trotts Studienzeit in Berlin 1929 führt Hans Gaidies ihn in seinen Sozialistischen Arbeiterkreis ein, an dessen Diskussionsrunden Trott bald ständig und begeistert teilnimmt. Gaidies bestärkt sein Interesse am Sozialismus und seine Anteilnahme an den Belangen der Arbeiter*innenschaft. Gaidies nimmt ihn zu politischen Veranstaltungen mit. Hier lernt Adam von Trott auch seine Freunde Helmut Conrad und Curt Bley kennen. Nach Trotts Weggang aus Berlin halten die beiden zunächst Briefkontakt. Hans Gaidies informiert ihn über die im Zuge der Weltwirtschaftskrise in Berlin herrschende Arbeitslosigkeit und Verelendung sowie die eskalierende politische Lage mit dem Erstarken des Nationalsozialismus. Außerdem tauschen die beiden sozial- und wirtschaftswissenschaftliche Literatur aus.
Trott nimmt Anteil an den Geldsorgen Gaidies und unterstützt ihn gemeinsam mit Miriam Dyer-Bennet finanziell. Hans Gaidies erhält schließlich ein Stipendium der Abraham-Lincoln-Stiftung in Berlin, die mittels Stipendien von 1927 bis 1934 versucht, junge Demokraten in Deutschland zu unterstützen. Über sein weiteres Leben ist wenig bekannt. Wahrscheinlich emigriert er in die USA.